Aufräumen Haus Coaching

Aufräumen im Haus des Lebens

Egal ob wir in einem Haus, einer Wohnung, einem Schloss oder einem Bauernhof unser Leben verbringen, von Zeit zu Zeit wird darin aufgeräumt – oder auch nicht. Wir schauen uns beim Aufräumen an, was sich über die Zeit angesammelt hat. Oft wird gestöhnt über die Menge, die unsere Räume vollstopft. Vielen Menschen gelingt dies wunberbar in Eigenregie, einige holen sich professionelle Hilfe im Coaching.

Mit unserem Wohnraum verhält es sich wie mit unserem Inneren. Wir sammeln und sammeln und sammeln, nehmen häufig getrieben Erinnerungen mit, halten sie fest, klammern an ihnen.  Nur um zu sehen, dass sie oft ein Ballast sind. Unser inneres Gepäck wird so schwer, dass es uns nach unten zieht, uns kaum noch vorwärts kommen lässt. Unser Wohnraum hingegen ist so überfüllt mit Dingen, die uns die Luft zum Atmen nehmen. Trotzdem hetzen wir weiter auf der Suche nach immer mehr materiellen Dingen und aufregenden Erlebnissen, die unsere Leere füllen.

Warum?

Gründe gibt es so viele wie es Menschen gibt. Leere kann entstehen durch Einsamkeit, Verlustängste, das Bedürfnis am Puls der Zeit zu leben und immer die neuesten Dinge zu haben oder die Angst etwas zu verpassen.

Was horten Sie?

Taschen, Souvenirs, Geschenke, Kleidung, Postkarten?

Bei mir waren es Bücher, CDs und all die hübschen Geschenke, die ich von anderen Menschen erhalten habe.
Als Anhängerin der Streuordnung (mein Schreibtisch ist zB. für Außenstehende immer ein „Chaos“, für mich jedoch die perfekte Ordnung) fiel es mir noch schwerer, eine gewisse Ordnung in meiner Wohnung zu halten. Irgendwann ging mir dies derart auf die Nerven, dass ich in einer ersten Aufräumaktion ziemlich viel aussortiert habe. Der erste Schwung Bücher, CDs, Deko und Kleidung verlies meine Wohnung und ging an Freunde, Second-Hand-Läden und Hilfsorganisationen. Die Ordnung hielt trotzdem nicht lange an. Diese Prozedur wiederholte ich noch 2-3 Mal und von Mal zu Mal wurde es leichter, mich von Sachen zu trennen. Dabei entstand Freiraum in meiner Wohnung und in mir. Es war jedoch sehr unbefriedigend, dass es bereits kurze Zeit später den Eindruck machte, dass überhaupt nichts aussortiert worden sei.

Eines Tages kam ich auf das Aufräumprinzip der Japanerin Marie Kondo. Ihr Buch war ein Segen für mich. Mit jedem Teil, das ich aus meiner Wohnung schaffte, machte ich einen Teil in mir frei für Neues. Als ich nach ihrer Methode ausgemistet hatte, stellte sich plötzlich eine ganz neue Ordnung in meinen vier Wänden ein. Immer noch von Streuordnung geprägt, jedoch ordentlicher. In meiner Wohnung war plötzlich Platz. Leerer Raum, um zu sein und zu entspannen, um Kraft zu tanken und den Kopf frei zu bekommen.

Was möchten Sie aussortieren?

Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie jene Dinge auf, die Sie aussortieren und aus Ihrem Wohnraum haben möchten. Gehen Sie dabei in Kategorien vor – Bücher, Wäsche, Geschenke, Deko etc.. Welcher Bereich davon ist gerade am Wichtigsten? Stellen Sie alle Dinge dieser Art an einen Platz und nehmen Sie jedes Teil in die Hand und fragen sich, ob es Ihnen noch Freude bereitet. Wenn ja, behalten Sie es (vorläufig), wenn nein, geben Sie es ab. Dabei hören Sie lediglich auf sich selbst, nicht auf den Schenker, die Gesellschaft, die Ihnen einredet, man dürfe keine geschenkten Dinge weiterschenken oder abgeben. Hören Sie nur auf sich und was Ihnen dieser Gegenstand noch bedeutet. Wenn er Ihnen nicht mehr wichtig ist, geben Sie ihn ab. Er war Ihnen wichtig, jetzt ist er es nicht mehr und somit darf er Ihr Leben verlassen und einen anderen Wirkungskreis finden.

Hype um Leere

Was wäre, wenn die Akzeptanz der Leere mit all ihren Vorteilen in uns plötzlich einen Hype erfahren würde? Die Stille, des „zu sich selbst Findens“?
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit wird uns an allen Ecken suggeriert, wie viel wir brauchen, um glücklich zu sein. Der Handel würde zusammenbrechen, wenn wir auf uns fokussiert wären und in uns Erfüllung finden würden anstatt außerhalb in Dingen danach zu suchen.

Mit dem vorangegangenen und immer wieder aufs Neue stattfindenen Aufräumen und Ausmisten von meinem Haus des Lebens finde ich gerade vor Weihnachten in all dem Drumherum mit Weihnachtsmärkten, Konsum und Schenken keine Erfüllung mehr. Ich schenke gerne, jedoch mittlerweile fast ausschließlich Erlebnisse und Dinge zum Ver- oder Gebrauch.

Lebenszeit ist kostbar. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche!

Ich unterstütze Sie dabei!